Das III. Capitul.

Ob die Zauberer vnd Vnholden / durch jhr Getrib vnd Hexenwerck vermögen der Leut Gonst schaffen /Schöne / Wůrdigkeit / Ehr / Reichthumb / Kůnst vnd Geschicklichkeit beibringen vnd mittheilen / auch Fruchtbarkeit verursachen vnd verleihen.

[162] Das fůrnemst / welches die armseligē Leut auf den schlupfferigē Abfall vnn Verstürtzung des Wegs des Verderbens verführet / das sie dem Sathan sich verloben vnd ergeben / ist die verkehrt meynung / die sie jnen selber geschöpfft / als könne der Teuffel den Armen Reichthumb geben / den geplagten Rhu verschaffen / den Schwachen Macht zuschieben / den heßlichen Schöne anstreichen / den Vnuerständigen Kunst verleihē / die Vngeschickten geschickt machen / die Verachteten zu Ehren vnnd Gonst hoher Personen bringen.

Vnnd gleichwol sicht man augenscheinlich / daß keine Armer / keine Trůbseliger / keine verhaßter /verachteter / vngeschickter vnnd mehr geplagter Leut seind / als diese Teuffelsergebene Rott / inn massen wir hie vor solchs erklärt haben.

Auff solche meynung erzehlet Plutarchus /[162] daß die Königin Olimpias / des Alexandri Magni Mutter / als sie verwarnet worden / wie jhr Gemahl König Philippus auß Macedonien / der vnmassen gegen einer Jungfrawen verliebt wer / daß er sich stalte / als würde er kranck darüber werden / vnd jhr darbei angezeigt ward / das jhn die Jungfraw also verzaubert hette / da begert sie daß schön jung Mensch zusehen. Nach dem sie nun jhre fůrtreffliche Schöne vnd liebliche anmütige geberden wol beschawet gehabt / entsetzt sie sich vor verwunderung selbst darob / vnd fügt jhr deßhalben gar nichts verdrůßlichs zu: Sondern sagt / Nun seh ich wol / was meinen Gemahl verzaubert vnnd verblendet hat / Nemlich diese verwunderliche Schöne vnd Holdseligkeit / welche auch die Götter zur lieb solt verreitzen vnd verzauberen.95

Vnd zwar / grůndtlich darvon zureden / alle die Schöne / die man in diser Welt vnd seinen theilen sihet / seind Scheinende Streim der Göttlichen schöne: auch kan von niendert her die schöne kommen /dann von dem einigen schönsten Gut / vnserem Herren Gott.96 Derwegen hat man nie keine Zäuberin oder Hexen gesehen / welche durch Zauberwerck /Segen oder anders vermocht het / jhr Angesicht schön gestalter zumachen oder zur lieblichkeit zu entstellen: sondern vil mehr im widerspil pfleget man noch Sprůchwortsweiß zusagen / Heßlich vnnd Scheutzlich wie eine Hexe vnd Vnholde.97 Ja der berhümpt Philosophus Hieronymus Cardanus / der fůr ein grossen Zauberer ist gehalten worden / schreibt / er hab diß wargenommen / daß jhm nie kein Zauberer noch Zäuberin zu gesicht kommen / der oder die nicht scheutzlich oder häßlich außgesehen hette: Ist deßhalben nicht zuverwunderen / daß sie mäniglich so verhasset sein: Angesehen / weil ja die Häßlichkeit vom Hassen den Namen trägt.98 Darumb nicht vnfůglich die Teutschen solch scheutzlich Gesind / Vnholden heissen /als dem niemand hold sein / auch es niemand holdselig sein kan.

Belangend sonst disen Cardanum / daß er fůr einen Zauberer verdacht war / hat fůrwar keinen vnfug: In betrachtung / weil er doch selbst geständig / sein Vatter sey ein grosser Zauberer gewesen: Ja er selbst bekent schrifftlich von sich selber / er hab verzucket vnnd inn Ecstasei sein können / wann er gewolt hab: welchs sich noch etwas mehr hinauß lauffet / als was sein Vatter gethan hat.99

Er meldt auch / die bösen Geister seien gantz garstig vnnd stinckend / auch stinck das ort / da sie sich mehrtheils halten vnd versammelen.100 Daher glaub ich / sey entstanden / daß die Alten die Zäuberin vnnd Vnholden Fœtentes, Stinckböck vnnd Stanckhämmel / vnd die Gasconier Fetilleres genant haben: Wegen jhres garstigē vnflätigen gestancks: Welcher / wie bei mir vermutlich / herkompt von der schandlichen geylen vermischung vnd Rammelung mit den Teuffelen: Welche / wie gläublich / zu solchen fleischlichen wůsten händelen / vielleicht eines gehenckten oder sonst leibssträflich hingerichteten Galgenaaß Cörper vnd Leib annemmen vnnd brauchē.101 So ist auch fůr sich selbst ein Sprůchwort hieruon / daß man sagt / Er stinckt von geylheit wie ein Bock: Vnd die Hexen vnd Hexenmeister / wann sie dem Sathan zu Ehren beisamen kommen / pflegen jhn auch inn gestalt eins stinckenden Bocks für Heiligthumb im Hindern zuküssen.

Auch hat D. Johann Weier gleichsfalls wargenommen / daß vmb vnd an den besessenen Leuten gemeinlich ein scheutzlicher Gestanck sich rege.102 Vnd wiewol Hippocrates vermeint / die Besessenen wůrden mit der Fallendensucht vberfallen. Jedoch gesteht er auch / daß sie zu stincken pflegen. Darauß abzunemmen / waher die Weiber ob sie wol von Natur viel einen süsseren Atham dann die Mann ziehen /doch durch beiwonunge vnnd zuhaltung des Sathans vber jre Natürlichkeit vnflätig / wůst / garstig / abschewlich vnd stinckend werden.

Betreffend sonst den lust / den sie inn der fleischlichen vermischung suchen / vnnd zu denen / die sie zu Bulern erwehlt / tragen haben wir droben durch vieler vberzeugten Vnholden bekantnussen erwisen / daß sie gleichsfalls verjehen / sich inn pflegung solcher schand mit dem Sathan nicht grossen lust vnnd ergetzlichkeit fůhlen / sondern daß mit kaltem vnlust von jhm abgezogen werde:[163] Angesehen / daß sie / wie sie bekennen / weiß nicht / was für einen kalten Saamen letstlich empfinden.103 Wird also der böß Geist seim brauch nach auch dißfalslugenhafft befunden.

Ja der Inquisitor Sprenger schreibt / er hab viel Vnholden verurtheilen helffen / welche alle vngefragt bekant / daß sie mit dem Sathan sich copuliert haben: freylich auß kützeligem gelust: Wiewol hernach etlich / wann sie den vnlustigen außgang bedacht / solches von den bösen Geistern nicht so fast mehr begert haben: da es aber die Teuffel fůr sich selber gutwillig gethan.104 Wie können jhnen auch solche scheutzliche Buler angenem sein / welche sie Nacht vnd Tags plagen / wann sie daß geringst inn jrem dienst vbersehen?

Anlangend / Gnad vnnd Gonst / die man bei den Leuten hiedurch zuerlangen vermeint / sicht man das widerspiel / daß man solch Teuffelsergeben Gesind auffs äusserst wie Todtfeind schewet vnd hasset: Vnnd fält mir jetz ein / daß der beschreit Zauberer Trois Echesses Manseau, als jn der König fůr sich fordern lassen / seiner Kunst / Gonst zuschaffen / ein Meisterstuck hat wöllen erzeigen / welches doch den König viel mehr erschreckt vnnd vnwirsch gemacht hat.105 Dann er macht die gleich in einer guldenen Ketten solcher seltzame weiß von weitem herauß gehen / daß sie in sein Hand / wie sie ein ansehen hatte / sich erstreckten / vnn gleichwol die Kett hernachgehends vberall gantz befunden ward. Darüber flugs der König jn hinauß zugehn befahle / vnd wolt jn hernach kurtzumb nicht mehr sehen: also daß an statt grosser Gnaden / jm sein recht gethan ward / vnn von dem Prevost de Lhostel wie ein Zauberer / inn massen oben gedacht / gerichtet ward.

Belangend die Wůrden vnd Ehren / da erfährt man /daß kaum verächtlichere vnnd abschewlichere Leut anzutreffen als daß Zauber geschlecht.106 Auch lesen wir einen ort inn den Bůcheren Samuels / dessen die Hebreer wol wargenommen / da Gott also redt: Wer mich Ehret / den will ich Ehren / Wer mich verachtet /den will ich veracht machen.107 Diß ist keins Menschen Red / sondern Gottes Stimm vnn Vrtheil / welches viel gewisser ist / dann alle vberweisungen /vnnd Demonstrationes der gantzen Welt. O wann die Leut / welche nach Ehren streben / diese Geheimnuß vnd disen Göttlichen bescheid recht vernemmen vnd verstünden / O wie würden sie die Ehr Gottes erheben / sie suchen vnnd fördern / damit sie ewigen Rhum daruon trůgen / O wie würden sie sich schewen vnnd förchten / GOTT zu vnehren vnd zu verachten / damit sie nicht veracht vnd geschendet würden.

Der Historicus Suetonius schreibt / daß Nero der grösten Zauberer der gantzen Welt einer gewesen sey / vnd alle Religion verachtet habe.108 Ist aber je einer mehr veracht vnd geschändt / vnnd grewlicher als er gehandelt worden? Dann Gott stürtzt jn nicht allein inn der blůh seines Alters von der Hohen stell / dahin er jn hiebevor / eher ein Zauberischer Mensch wordē /erhöcht / sondern ist auch von allen seinē Freunden /Hofleuten vnd Leibegwardi verlassen: vnd endlich auch verdampt worden / jhne gantz nackend vnnd bloß mit Steckenschlagen / wie einen zum Todt verurtheilten Knecht so viel vnd so lang abzumatten vnnd zubastinieren / biß er den Geist auffgebe. Disem grewlichen Mord nun vorzukommen / trung jhn die Verzweiffelung sich selber zu tödten.

Aber was grösser verachtung / abschewlicher Vnehr / schand vnnd schmach / oder verfluchter Teuffelswerck kan man einbilden / als diese / darzu sich die Zauberer gebrauchen lassen / da sie gezwungen werden / den Sathan inn gestalt eines stinckenden Bocks anzubetten / vnnd jn an enden / so zucht halben nit zu nennen noch zuschreiben / zukůssen? Welches so vbermäßig diß Gesind / welchs so hoch nach Ehrē strebet / zu schanden ernidriget / daß es mich gantz vngläublich ankommen were / wann ich es nicht inn Vergichten vnnd vberweisungen vnzahliger zum Todt verurtheilter Zauberer het gelesen.

Hie möcht einer sagen / sind doch von Syluestro dem andern an / biß zu Gregorio dem Sibenden inclusiuè, alle Bäpst Zauberer gewesen: Vnnd seien also durch Zauberei zu Bäpstlichen Würden kommen.109[164] Wie wir inn den Historicis Nauclero vnnd Platino zulesen finden. Darauff antwort ich / daß der Cardinal Beno / welcher die Zauberische Bäpst inn seiner Histori auch hat verzeichnet / nit mehr dann fůnff Bäpst findet: Als nemlich Sylvestrum den zweiten / Benedictum den Neundten / Johannem den Zwentzigsten vnd ein vnd zwetzigsten / vnnd Gregorium den Sibenden. Noch setzt Augustinus Onuphrius der Eremit vnn Kämmerling des Babstes / welcher sonst auß d' Vaticanischen Liberei vnd Vralten Registern / der Bäpst leben hat zusamen geschriben / nicht mehr dann zwen / als nämlich Syluestrum und Secundum vnnd Benedictum Nonum. Vnn gleichwol ward Benedict des Stuls / darauff er durch gonst zwener Vetter / so Bäpst waren / kommen / entsetzt.

Betreffend dann den Syluester / der sonst Gilbert hieß / war er ein Mönch von Fleury am Fluß Loyre inn Franckreich / der in seiner Jugend so wol gestudiert hat / daß er des Königs Roberts in Frāckreich /des Hertzogen Lotharij vnd Keysers Otto des dritten Pædagogus ward / welche Fůrsten auch zur Bäpstlichen Würde jhn gefördert haben / vnnd nicht der Sathan / wie seine vnsehlige Zauberburst jnen träumen men lasset.110 Vnnd gleichwol hat es zu letst den Sylvester gerawen / daß er mit Zauberei vmbgangen / vnnd inn sein Todtbett begert / jhm die Zung außzuschneiden / vnnd die Händ abzuhawen / welche dē Teuffeln geopffert hatten. Er bekant auch / daß er nit ehe dem Teuffel sich verlobt gehabt / dann nach dē er Ertzbischoff zu Reins ist wordē.

So steht nuhn zuschliessen / daß aller gewalt / Ehr vnn Wůrde von Gottes Händen zustehet: vnnd daß Gott den jhenigen / die Hoffnung vnn vertrawen auff jn setzen / die ware genüge / die gewisse ergetzung vnn die Vnabnemliche Wollust durch seinen Geist /so die rechte Rhu ist / schencke vnnd vbergebe.111 Von welchen warē lust die Menschlicher Geister / so der Sathan eingenommen / nie kein einigs füncklein habē empfunden / sondern werden vnauffhörlich in jhren Seelen grewlich vnnd schrecklich zermartet /zernaget vnd zerplaget.

Forter dann anlangend die Reichthumm da ist wol kundbar / daß grosse Schätz inn der Welt verborgen stecken / vnnd das dem Sathan die örter / da sie ligen / vnverborgen seien / wie dann solches für sich selber gewiß ist.112 Nicht desto weniger darff ich diß sagen / daß nie kein Zauberer oder Vnholde einē Gulden mit Zauberwerck hab gewonnen. Innmassen sie selber hierinn vbereinstimmen. Sondern man sicht gemeinlich / daß die Reichen / so auff Zauberey sich legen /damit sie sich noch mehr bereichen / zu Armen tagen seind gerahten: vnd daß die / so Arm seind / arme Schelmen jhr lebenlang seind geplieben.

Vnd warumb solten sie zu Reichthumm kommen /so doch gewiß ist / daß auch die zeitlichen Güter in der Heiligen Schrifft / ein Segen vnd Benedeiung heissen: in erwegung / weil sie Gott auspendet vnd außtheilet.113 Auff solche meinūg sagt Jacob zu seim Bruder Esau: Nem hin den Segen / den mir der Herr geben hat: Als er jhm etlichs seins Viechs verehrte /welchs jhm Got in seim schweiß vnd Arbeit gebenedeiet hette.

Aber / wann sie so hoch auff die Schätz pochen /warumb theilt dann der Sathan nit seine verborgene Schätz der Erden vnter seine Diener auß? warumb laßt er sie hungers sterben / vnd Armselig jhr Brot bettelen? Da muß man wol sagen / daß es Gott nicht gefalle / vnd daß der Sathan jrer kein gewalt hab. Sonst wo jhm anderst were / stůnd zuvermuten / er wůrde vil Menschen darmit inn sein Netz bringenn.

Vnd damit ich hiebei mit eim Exempel bezeuge /ist zu Tholose im 1558. Jar ein sehr erfahrener Medicus gewesen.114 Ogler Ferrier genant / der ein sehr wol erbawenes vnnd wolgelegenes Hauß bey der Bursch bestandē / vnn dasselb beinahem vmb nichts /dieweil es von Gespenst vnnd Vngehewr nicht sicher noch geheym war: Aber er bekümmert sich gleich so wenig darumb / als der Philosophus Athenodorus /der auch zu Athen in eim öden / vnd wegen eins Geistes vnbewontem Hauß sich nicht schewet zuwohnen: als nuhn diser Artzet solch ding hört / die jm gar fremd fůrkamen / auch vermerckt / daß man nicht sicher inn den Keller gehen / noch bißweilen vnangefochtē schlaffen mochte: Da fůhl jhm ein / wie damals[165] ein junger Student auß Portugal da studierte / der an eins jungen Kinds Nägelin absehen kont / was inn eim Hauß vnnd ort verborgen were: dē beschickt er: der braucht sein Kunst: da sagt das Töchterlin / als es gefragt war / es sehe ein Weib gantz herrlich vnn reichlich mit Gulden Ketten / geschmyden vnnd Kleynotern geschmuckt / welchs bey einem Pfeiler eine Kertz inn der Hand hielte.115 Der Student sagt alsbald zum Doctor / daß er bei dem Pfeiler im Keller graben liesse / so werd er einen Schatz finden. Wem war besser zu Mut / als dem Artzet der ließ graben: Aber als es nuhn an dem war / daß er vermeint dē Schatz zuerheben / da erhub sich ein solcher grausamer Wind / daß er nit allein dz Liecht außblüse / sondern durch ein Luftloch des Kellers so vngestüm wüschste / daß er zwo klafftern Maurzinnen an des Nachharn Hauß nider warff / daruon ein theil auff das Vorgebäw am Hauß fuhl / welches ein Weiblin so weit berührt / daß es jhren ein Krug / den sie voll Wassers trug / auß der Hand schlug vnnd zerprach /vnnd das ander theil durch das Lufftloch inn den Keller fühle. Von derselben zeit an hat man den Geist inn keinerley gestalt mehr gespüret.116 Folgendes tags /als man den Studenten dieser sachen verständigt / sagt er / der Geist het den Schatz mit jhm hinweg getragen / vnnd nemm jhn Wunder / daß er den Haußwirt /nemlich den Doctor / nicht verletzt noch geschädigt hette. Dieser Medicus hat mir zwen tag hernach / welcher war der 15. Decembris / Anno 1558. die geschicht erzehlet / vnnd an das end / da es geschehen /geführet / allda ich bei schönem hellem Himmel / wie dann die Mörstille Haleyonische tag sein / aller vmmständ wol hab wargenommen / wie die Zinnen den Vorschuß an eim Laden hatten zerschlagen.

Die Alten Hebreer waren der meinung / daß die jhenigen / welche jhre Schätz inn die Erde vergraben /vnd sonderlich die / so sie mit vngerechten Händelen zu wegen gebracht haben / vmb jhre Gottlosigkeit bei jhren Schätzen die Verdammnuß vnd grosse plagen außstehn / vnn Gottes Angesichts beraubet sein můssen.117 Auch schreiben sie / es stehe deßhalben in Salomonis Sprůchen ein Fluch wider die / so die Schatz verbergen zum verderben.

Philippus Melanthon / erzehlt beinach eine gleichmässge History: Wie ein Thurn zu Magdeburg zehē Pesonen hat erschlagen / als sie einem Schatz / den jhnen der Sathan angegeben / nachgegraben.

Vnnd Gregorius Agricola schreibt im Buch von den Geisteren vnter der Erdē daß zu Anneberg in einem Bergwerck / genant der Rosenkrantz / ein Geist inn gestalt eins Pferds zwölff Menschen getödet hab: als das man getrungen gewesen / von diser Gruben abzulassen: Wiewol sie vber die massen Silberreich gewesen: Aber die vrsach dessen war / daß die Zauberer durch hilff des Sathans solche erfunden hetten.118

Ich hab auch von einem Leoner / der nachweiliger zeit Capellan der Hauptkirchen zu Pariß zu vnser lieben Frawen geworden / vernommen / daß er vnd seine Gesellen durch Zauberei einen Schatz zu Arcueil bei Pariß haben außgespehet: auch so weit darmit kommen / daß sie jhn nuhn ergraben gehabt: Inn dem aber der Pfaff / als der Allerbegirigst / das Kistlein / darinn der Schatz verschlossen lag / zuerheben vornam /ward es jm gleichsam vnter den Händen durch ein Vngestümmen Wind hinweg gezuckt / vnd fuhl ein gut stuck von einer Mauren auff jhn daruon er noch biß auff den heutigen tag hincken muß.119

Auch nicht so gar lang / daß ein Priester vom Nörenberg / als er mit zuthun des Sathans einen Schatz gefunden gehabt / vnd nuhn an dem gewesen / daß er die Kisten erprechen wöllen / das Hauß vber jm eingefallen ist / vnn jn zu dem Schatz hat vergraben.120

Es ist zwar nichts newes / durch Zauberei Schätz zusuchen: Dann auch die Keyserliche Gesätz dessen gedencken / da sie setzen: Die Schätz behören dem jhenigen nicht / qui puniendis sacrificijs, aut alia quauis arte prohibita scrutatur: Diß seind des Gesatzes eigentliche Wort.121 Verbietet auch eben diser vrsach / bei dem Keyser vmb Begnädigung / Brieff vnnd Permission / inn eins andern Gebiet Schätz zu graben / anzulangen.

Ich hab auch von eim Practicanten zu Leon gehört /(welchē ich gleichwol nicht[166] will nennen / vnangesehen / daß er bei guter-Gesellschafft sich offt dessen offentlich hat hören lassen) daß als er auff ein zeit sampt seinen Gesellen anßgangen gewesen / einen Schatz zubeschweren vnd zusuchen / vnnd angefangen zugraben / ein Stimm gehört habe / gleichsam eines Menschen der nahe darbei / da sie suchten / auff dem Rad lage / die sehr schrecklich gelaut / vnd geruffen / Fanget die Dieb / fanget die Dieb.122 Darvon sie alle dermassen erschrockē / daß sie die flucht genommen: Vnd inn eim Augenplick seien die bösen Geister da gewesen / jhnen nach gejagt / vnnd sie biß ins Hauß / darauß sie gangen tapffer gepleiet vnd geschlagen / vnn folgends ins Hauß so schrecklich herumb gefahren / daß der Haußwirt vermeint / es Donnerte. Seit demselbigen her / hab er verschworen / die tag seines lebens nimmermehr keim Schatzgraben nach zugeben.

Auß erzehlten Geschichten sicht man nun / daß die bösen Geister kurtzumb nicht wöllen / oder / grůndlicher darvon zureden / Gott nicht zugeben wölle / daß die Leut / durch solch Mittel zu Reichthumb gelangen sollen.

Inn gleicher massen / wie die alten Gelehrten Hebreer gelehrt haben / daß die Vngerechtē Schätz verdelber bey jren Schätzē gequelet werden / vnnd das deßhalben die Qualgeister jhnen die Schätz deren / die sie quelen / nicht gern nemmen lassen: Also lehren sie auch / da die / so mit vnwillen / vngedult vnn verdruß / auß einer von vnsinniger lieb selbst gemachter vnrichtigkeit hingestorben / jhre Hell vnd Marter in jhrem Grab / oder vmb jhre Todtenbein herumb haben: auff das nach Göttlicher Gerechtigkeit ein jeder in disem / darinn er sich vergriffen / gestrafft werde.123

Was darff man sich auch so fast der Geltverblendung vnn aberwitziger Schätzgirigkeit des gemeinen Volcks verwundederen / so doch die Alchimistischen Fewrblasen mehrtheils / wann sie sehen / daß sie dem Philosophischen oder Vilbloßauffischen Wunderstein nicht zukommen können / bey den Geistern / die sie Familiar vnn Geheim nennen / sich Rahts erholen /vnd mit jhnen ein vergleichung treffen.124

Aber ich hab von dem fürnemmen Laborierer Constantino gehört / welcher für den Geschicksten inn ter Pyrotechny vnnd Metallischer Kunst inn Franckreich angesehen / vnnd deßhalb bey vns wol bekant ist /daß er Gesellen gehabt / welche wann lang ohn anscheinung einiger Fruchtbarkeit geschürt vnnd geplasen gehabt / zuletst den Teuffel rhats gefragt haben /ob sie mit der sachen recht vmbgehen / vnnd ob sie einmal zu dem rechten Zweck werden gelangen: Den hab er mit dem einigen Wort / Arbeitet / jhren bescheid geben / Dessen dise Kolen verderber vnnd Blaßbälg wol zu friden gewesen / vnnd gemeint / sie seien mächtig wol daran habē derwegen noch mehr äschen gemacht vnd geschůrt / vnnd so lang suffliert /biß alles zu nichts haben Multipliciert: Würden auch noch an dem Lapide Ploßauffico auffzublasen haben /wann sie gedachter Constantinus nit daruon abgemanet het / vnnd sie erinnert / daß der Sathan pfleget zweiffelhafften bescheid zugeben / vnnd diß Wort /Arbeitet / nichts anderst auff sich trage / dann daß sie der Alchimei můssig stehn / vnn auff sonst ehrliche Arbeit vnd Kunst jhr müh vnnd fleiß wenden sollen /darmit sie sich ernehren vnnd außpringen mögen.125 Seiteinmal es eytel Affenwerck ist / inn so kurtzer zeit vermeinen Goldt nachzumachen / so doch die Natur wol tausent Jar darzu bedarff: deßgleichē auß betrachtung / weil nicht jeder darzu genatůrt ist / noch in eim gantzen Land kaum einem die Gab bescheret.

Ebenmäßigem bescheid soll man auch denen welche Geschicklichkeit / gute Künst vnd Gelehrten Verstandt durch Teuffelische Meisterstücklin vermeinen zuweg zu pringen / widerfahren lassen.126 Arbeitet /heißt es / Trauaillez, oder wie es vnsere Alten außgesprochen haben / Tresueilles, Wachet / sein Munter vnnd vnverdrossen zur Arbeit: Vnnd wie Lucilius sagt / Noctes vigilate serenas, Hencket die Nacht auch an dē Tag / dann wachen dē Tag / längern mag /vnnd der Tag vollziehet vnnd macht / Was die Nacht inn der Wacht betracht: Darneben setzt auch das fürnemst nicht hindan / Rufet Gott darzu ernstlich an /daß er sein miltes gedeien / wöll zur Arbett gnädig verleihen.[167]

Dessen vns auch Salomon zu anfang des Buch der Weißheit erinnert / allda er menniglich herbei rufet /vnn das schönste Geheimnuß vber alle geheimnuß /auch das Rechte Mittel / Weißheit zuerlangen erkläret: Nämlich / spricht er / man soll sie auß hertzen grund von Gott begeren vnn bitten / auff jhn bawen vnd trawen / vnn jne nit versuchen.127 Henckt auch sein Gebett hinan / welchs er darumm zu dem Herrē hat gethan.128

Auch hällt Moyses Maymon fůr ein vnzweiffelige kundtbarkeit vnn Demonstration / der Mensch könn die Himlische Weißheit / welche den Verstand auff gute Kůnst vnnd die Sittliche Tugenden nach sich ziehen / nimmermehr vernemmen noch verstehn / wann er sich nichts / wie Salomon lehrt / vor Gott von grund hertzen ohn einigs gleichßnen demütigt.129 Nuhn haben wir aber daroben dargethan / das kaum vngeschicktere / albere vnd Vnuerständige Leut /dann die Zauberer zufinden seien / als die gemeinlich rasend vnnd wůtig daruon sterben / auch nie weniger bei Sinnen sind / dann wann sie der Sathan inn seinem gewalt hat.

Will man dann sagen / der Sathan sey gantz klug /vnnd wiß deßhalben vil / weil er lang gelebet vnd vil erfahren vnd erkundigt hat: Innmassen S. Augustin daruon redt: auch solchs das werck selbst mit sich pringet / daß die Teuffel auff alles das jhenig / was hie vnden geschicht / gar genawe achtung gebē / vnn der geringsten Sünd auch warnemmen / Ja auch der Heyligen wandel vnd leben gar fleissig auffmercken /damit sie nuhr etwas tutadelen vnd zuuerlästeren wissen.130 Da will ich zuforderst wol zugeben / sie wissen die Kräfften der Kräuter / der Metallen / der Gesteyn / der Thier: deßgleichen die bewegung vnnd wirckung des Gestirns / aber diß sag ich auch darbei /daß jhr einiger Zweck sey / die Menschen in stetem Irrthumb vnn groben Vnuerstand / als der einigen Grundsupp alles vbels vnd Vnglücks / zuleyten vnd zubehalten.131 Daher närren sie allzeit jre Diener mit betrug vnd Lugenwerck oder mit zweiffelhafftem bescheid. Welchs dann des Sathans Tyranney an tag gibt: Seiteynmal diß der Tyrannen prauch ist / daß sie jhre Vnderthanen mit äusserstem Vnuerstand / Allberkeit vnd Bestialitet pflegen zuerhalten: weil sie vor allem hoch besorgen / die Augen möchten jhnen auffgehen / vnnd dahin sinnen / trachten vnd kommen /sich eins solchē Halsherren zuledigen.132

Nuhn / wann jhm dann also / wie es dann inn der Warheit ist / daß der Teuffel keinen Reicher machen /noch mit Schätzen begaben / noch jhm der Leut gonst schaffen / noch jm mit Wollust gesättigen / noch mit grosser Kunst versehen / sonder allein wider die Gottlosen / vnd darzu nicht wider alle / Raach vben kan: was mag dann grössers vbel sein / als fůr so kleine ergetzung vnn belohnung inn diser Welt / zu ewiger Verdamnuß in der andern / sich dem Feind des Menschlichen Geschlechts zu Leib vnnd Seel eigen ergeben?

Aber ehe wir diß Capitel beschliessen / will ich noch eine merckliche History so noch inn frischer gedechtnuß vmbgehet / erzehlen. Des kurtz hinschienen 1577. Jars. im Monat Jenner fand sich zu Blois / als ich von wegen gemeiner Reichsständ auch da war /ein fůrnemer Zauberer auß Savoy / der ließ sich einen Grafen nennen / vnn gleichwol hat er weder Knecht noch mägd. Diser Savoyer presentiert dem König ein Supplication / die ward alsbald inn den Geheimen Rhat gegeben: Dieselb hielt eine verheissung ein / die Frucht auff dem Feld also Fruchtbar zumachē / dz wie sonst der best Boden inn Franckreich zwölffeltig trägt / also Hundertfeltig tragen můßte: Vnnd dasselbig allein durch etliche gewisse öl / darmit er den Samen wolt netzen vnnd bestreichen: Erbot sich auch solches so fern zu lehren vnnd zu weisen / wo ferrn jhme der König den halben Zehenden wolt gonnen / vnnd er den König den vberigen halben zehenden (wie er der Könstler fůrgab) zu seinen Vnveränderlichen Eygenthumm / oder domino inalienabili wolt machen vnnd incorperieren: Er verhieß auch inn gar kurtzer zeit /die Rechenkunst einen zulehren.133 Daß begeren ward vom Geheymen Raht angenommen / vnnd worden Potenten an die Parlament abgefärtigt / es zu publicieren vnd ein zuregistrieren. Wie ich dann auch Copei gehn Laon gebracht / vnn dieselb[168] vielen Communiciert. Das Parlament zu Pariß hat es nicht sonderst hoch gewogen / gleich wie auch andere Parlament mehr. Aber meins bedunckens / solt man erkendt haben / gefenglich nach jhm zugreiffen / vnd jn sein Recht außstehn zulassen. Inn erwegung daß er warhafftig ein Zauberer gewesen: Inn massen durch ein handel mit dem Commissario von Phisetz der Ständ Secretario kundbar worden / als er jm wolt zeigen /wie die Karten / auch vngesehen / weren zuerkennen.134 Dann zu allen fragen kert er sich gegen der Maur zur seitē / etwas mit dem Teuffel murmulend /vnd darnach nant er erst die Kart / die man zuwissen begerte.

Bei dieser Histori aber / ist sonderlich wol zumercken / wie der Sathan die grosse Fruchtbarkeit / so im nachgehenden 1578. Jar gefolget / vnnd grösser dann keine inn zehen Jaren zuuor gewesen / jm so arglistiglich hab zu nutz ziehen wöllen: auff daß er nur die Leut vom Vertrawen auff den Segen Gottes wendig machte / vnd jnen darfůr einschärpffte / als ob er der sey / so fruchtbarkeit vnnd Hunger schickte.135 Welches mich auch zuglauben verursacht / daß die Teuffel auff ebenmäßige weiß / wann sie Vngewitter vnnd Thewrung vorsehen / alsdann den Zauberern einbilden / daß sie die gewaltige Weltzwinger seien / welche die thewrung vnd das Vngewitter kochen vnnd machen können. Daher auch Ouidius sagt.


Carmine læsa Ceres, sterilem vanescit in herbam,

Ilicibus glandes, cantataq; Viribus vua

Decidit, & nullo poma mouente fluunt.


Das ist.


Man kan durch Zaubern vnd Beschweren

Die schönsten Frücht also verseeren

Daß sie nur Lulch vnd Vnkraut bringen:

Ja kan die höchsten Eychen zwingen /

Deßgleichen Obsbäum vnd die Reben /

Daß jhnen / ohn Wind vnd erbeben /

Abfallen Eycheln / Ops vnd Trauben/

Die niemand mag zu nutz auff klauben.


Man möcht mir hierbei fůrwerffen / wie ich so kůnlich dem Sathan alle macht / sein gesind Reich zumachen / könn abstrickē so doch männiglich diß fůr gewiß hält / daß wann einer im Kartenspiel / es wer mit Prime oder mit Flůssen / alle Karten vngesehen vor könte vnd wůßte / derselb ohn zweiffel Reich werden müßte.136 Darauff antwort ich / daß alle die /so entweder von der Zauberer vnd Vnholden verurtheilung geschriben / oder sie selbst verurtheilt haben / fůr ein gewisse Regel setzen vnd halten / daß alles Gauckelwerck / Supplesieren / verschwinden wie der Wind / die Bossen Passa repassa / Augenplendungen / vnd Händgeschwindigkeiten / welches der Teuffel die Leut bißweilen vnterweiset / dieselben Lehrjungen nicht vmb ein Gůldlein Reicher machen: Sondern gehet jnen nach dem Sprůchwort / da man sagt / man hab nie keinen Gauckler noch Fechter durch sein geschwindigkeit so viel gewinnen sehen / daß einer ein steinen Hauß auffgebawen hette: sondern es geht jhnen daß Gelt so geschwind durch die Händ wie jr Kunst.

Auch erfind sich offt durch Vergichten der Zauberer / daß an statt des Gelts / welches jhnen der Sathan zugestossen / sie Straw vnd Häw inn jren Seckeln vnnd Täschen haben gefunden: Hat also gleichsfalls sein Gauckeley vnnd Affenspiel mit jnen getriben /wie sie mit andern Leuten treiben / wann sie einem ein Roßfeig fůr ein versilbert kůglein inn das Maul vergauckelen. Was haben sie auch mehr / wann sie schon die Leut zum lachen bewegen / wie wol sie es auch nicht bei allen vermögen / vnnd daß sie die Zuseher also zu verwunderung bringen / daß sie die Mäuler drob offen vergessen? Wie auff ein zeit der offtbemeldt vnnd wolbekandt Zauberer Trois Eschelles that / da er zu einem Pfarrherr vor allen seinen Gepfarten sagt: Secht mir da den Gleichßner / der sich stellt / als trüg er ein Breuiarium bei sich / vnd trägt doch nur ein Kartenspiel: Der Pfarrherr solche beschuldigung abzuweisen / inn dem er will daß Bettbuch zeigen / sicht er daß es ein Kartenspiel ist / wie es jhn / sampt allen / so gegenwärtig waren / bedauchte / wirfft derhalben daß Breuiary wider den Bodē /vnd ziecht gantz erschamet zu Hauß.137 Bald darauff kommen andere hinzu / welche das Breuiary auffheben / welchs inn jren Augen[169] weder form noch gleichnuß von Karten hatte. Darauß wol zusehen / daß viel dings durch verblendung vnnd äffung des Sathans zugehet: wiewol er doch nicht eins jeden Augen kan also verfinsteren / vnd verdunckelen. Seiteinmal ja diese /so zu anfang nicht darbei waren / da der Zauberer der andern Augen verglastert / nichts anders dann ein Bettbuch sahen / da die andern vermeynten Karten zusehen. Gleiches begibt sich auch / wann ein Gottsförchtiger Mensch / der auff GOTT sein vertrawen setzet / zugegen ist / da kan der Zauberer die Kartenfarben nit der gestalt / wie obgedacht / verkehren /noch andere vergauckelung vnd verblendung in seim beiwesen treiben.

Kurtz die sach abzuhandelen / wer wissen will /was fůr einen außgang die Zauberer zugewarten haben / der fůhr nur das end der fůrnembsten Zauberer zu Gemůht: als des Simonis Magi / der von den Teuffelen in die Lůfft erhebt / hernach von jhnen ist herab gestůrtzt worden: des Neronis vnd Maxencij / so die grösten Zauberer vnter allen Keysern gewesen.138 Deren der erst / nach dem er sich zum Todt erkant sein gemerckt / jhm selbst den Todt angethan: der ander sich selbst vorsetzlich erseuffet hat: So ward die fůrtrefflich Zäuberin Jesabel / die Königin Israel / von den Hunden gefressen: Methodis der gröst Zauberer zu seiner zeit inn Nordwegen / ward vom Volck demembriert vnnd zerrissen / wie Olaus schreibt. Der Grawe von Mascon / dessen wir auch droben gedacht / ward vor allem Volck vom Sathan hingeführt / dz er darnach nicht mehr gesehen worden. Der Freyherr von Raiz ward wie ein ander Zauberer verprendt: Auch seind ein vnzahl anderer Hexen vnd Zauberer lebendig verprennet worden.

Also mögen wir demnach auß gehörtem schliessen / daß der Sathan kurtzumb fůr sich selbst nichts thun könne / daß etwas tauge: Aber durch Göttliche zulasung beides Menschen vnnd Viech wol schaden / verletzen / Tödten vnnd Mörden könne: Vnnd kůrtzlich daruon zureden / nichts inn seiner Macht hat / dann Rechen vnd Straffen / vnnd dasselb darzu vber gewisse Personen: Wie ich dann daroben von einem Practicanten hab anmeldung gethan / welcher mir selbst vnverholen bekandt / daß wiewol er dem Teuffel sehr nach gehenget / vnnd vor jhm nimmer kein Rhu gehabt / er jne doch nie nichts gelehrt hab / noch jemals verschafft / daß er ein Gůldlein gewonnen hette: Sonder all sein Anweisung ist gewesen / sich tapffer an männiglichen / der jhm auffstoßt / zu rechen.

Nun hieuon genug. Jetz laßt vns handelen / ob die Zauberer vnnd Vnholden jederman ohn vnterscheid /oder einem mehr dann dem anderen schaden können. Dann mich will selbst beduncken / diser Punct sey inn vorigem Capitul nicht genug erkläret vnd außgeführet.

Quelle:
Bodin, Jean: DE MAGORUM DAEMONOMANIA. Vom Außgelassnen Wütigen Teuffelsheer Allerhand Zauberern / Hexen vnnd Hexenmeistern / Vnholden / Teuffelsbeschwerern / [...] durch [...] Johann Fischart [...] in Teutsche gebracht [...]. Straßburg 1591, S. 162-170.
Lizenz:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Frau Beate und ihr Sohn

Frau Beate und ihr Sohn

Beate Heinold lebt seit dem Tode ihres Mannes allein mit ihrem Sohn Hugo in einer Villa am See und versucht, ihn vor möglichen erotischen Abenteuern abzuschirmen. Indes gibt sie selbst dem Werben des jungen Fritz, einem Schulfreund von Hugo, nach und verliert sich zwischen erotischen Wunschvorstellungen, Schuld- und Schamgefühlen.

64 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon